Zur Sache mit Iris Jachertz: Warum ist der L’Immo-Podcast so erfolgreich?

100 Folgen in zwei Jahren. Wenn das kein Grund zum Feiern ist! Anlässlich der Jubiläumsfolge des L’Immo-Podcasts, die am 24. Januar ausgestrahlt wurde, haben wir mit Moderatorin Iris Jachertz gesprochen. Wie alles begonnen hat, worin das Erfolgsgeheimnis liegt und warum Professionalisierung so wichtig ist, verrät sie im Zur-Sache-Interview.


Was macht den Erfolg des L’Immo-Podcasts aus? | Haufe Group
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Liebe Iris, herzlichen Glückwunsch zur 100. Folge. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht und was Ihr Tolles auf die Beine gestellt habt. Was denkst Du, warum ist der L’Immo-Podcast so erfolgreich?

Zunächst einmal vielen Dank für die Glückwünsche. Und ja, auch wir drei Moderatoren, also Dirk Labusch, Jörg Seifert und ich, sind selbst ganz erstaunt und zugleich sehr froh darüber, wie und wohin sich das Ganze entwickelt hat. Der Erfolg von L’Immo lässt sich tatsächlich auf einen Aspekt herunterbrechen: journalistische Leidenschaft. Dabei geht alles auf Dirk zurück, der ein Faible für dieses Audio-Format hat. Kurz vor Beginn der Corona-Pandemie hat er eines schönen Tages sein Smartphone auf den Tisch gelegt, die Aufnahmetaste gedrückt und einfach angefangen. Dann kam der erste große Lockdown – und sein Projekt nahm Fahrt auf. Dirk hat Jörg und mich als Moderatoren ins Boot geholt. Gemeinsam mit weiteren Kollegen haben wir das L’Immo-Team ins Leben gerufen und ein Konzept erarbeitet, ein Logo entwickelt, eine Landingpage gelauncht, die nötige technologische Ausstattung angeschafft, den Podcast bei führenden Audio-Portalen eingestellt, verschiedene Formate für Werbekunden entwickelt – kurzum: Wir haben den Podcast auf allen Ebenen professionalisiert. 

Aber zurück zur Leidenschaft. Ohne Leidenschaft geht es nicht. Podcasts müssen eine Seele haben – gerade im B2B. Die Leidenschaft legt das gesamte Team vor und hinter den Kulissen an den Tag. Wir sind mit Begeisterung und Elan bei der Sache. Das hört und spürt der Zuhörer. Hinzu kommt: Er kann sich voll und ganz auf das Gespräch konzentrieren, es gibt weder Mimik und Gestik noch Kleidung und andere Faktoren, die ihn ablenken könnten. Zumal die Stimme selbst sehr ausdrucksstark ist und neben der Persönlichkeit des Sprechenden auch eine Vielzahl an Emotionen transportiert. Schließlich diskutieren wir mit versierten Experten über fachliche Themen und gehen dabei mit derselben journalistischen Sorgfalt vor, wie wir es auch bei unseren analogen und digitalen Magazinen tun. Und wenn dann auch noch der Gesprächspartner mit Leidenschaft dabei ist und für sein Thema brennt, wenn er, etwas salopp gesagt, richtig Bock hat, mitzumachen – das merkt der Hörer einfach. 

Iris, man spürt richtig, wie viel Spaß Dir das Podcasten macht. Du hast eingangs die Professionalisierung von L’Immo angesprochen. Was habt Ihr diesbezüglich unternommen? 

Was spielerisch begonnen hat, wurde ziemlich schnell zu einem Projekt, das – neben all dem Spaß – auch finanziell lukrativ sein kann. Und hierfür muss ein Podcast natürlich so professionell wie möglich sein. Zu den unverzichtbaren Basics gehört ein Redaktionsplan. Wir planen nach Möglichkeit drei Monate im Voraus: Wann sprechen wir mit wem über welches Thema? Wann veröffentlichen wir die entsprechende Podcast-Folge? Weil wir bei L’Immo keine Rubriken haben, sind wir bei der inhaltlichen Planung deutlich freier als bei unseren Magazinen – wobei thematische Abwechslung sehr wichtig ist. Andernfalls wird es für die Hörer schnell langweilig und eintönig. 

Trotz Redaktionsplan ist es natürlich möglich, auf aktuelle, brisante Themen zu reagieren und eine Folge dazwischenzuschieben. Theoretisch dauert es von der Aufnahme über die Post-Produktion bis hin zur Veröffentlichung nur wenige Stunden. Praktisch lassen wir uns jedoch gern ein paar Tage Zeit. Aber die Schnelligkeit ist definitiv ein großes Plus dieses Kanals. Apropos Post-Produktion. Die nachträgliche Aufbereitung einer Folge machen wir nicht mehr selbst. War der Podcast anfangs eine One-Man-Show, unterstützt uns inzwischen ein großes Team. Wir haben zum Beispiel zwei Tontechniker, die den Podcast technisch betreuen. Sie entfernen nachträglich Sprechpausen, Wiederholungen, Versprecher, die typischen „Ähs“ und Öhs“, eine Türklingel, Hundegebell und Ähnliches. Bei der Post-Produktion geht es uns darum, die Gespräche so professionell wie möglich aufzubereiten, damit wir dem Hörer ein optimales Podcast-Erlebnis bieten können. Daneben haben wir ein Marketing-Team, das L’Immo in unseren eigenen Kanälen, also in diversen Magazinen, Portalen, Newslettern und auf Social-Media, promotet. 

Und natürlich haben wir technologisch aufgerüstet. Wir haben sehr gute Mikrofone angeschafft, die wir unseren Gesprächspartnern vor der Podcast-Aufzeichnung zuschicken. Die Aufnahme selbst erfolgt per Web-Meeting. Dabei haben wir festgestellt, dass ein Headset-Mikrofon nicht ausreicht. Der qualitative Unterschied beim Ton ist sehr groß – zumal sich der Gast besonders wertgeschätzt fühlt, wenn er vorab ein Profi-Mikrofon erhält. 

Neben all der Technik gehört zur Professionalisierung, dass wir ein Vorab-Gespräch mit unseren Gästen führen. Wir besprechen nicht nur das Thema und mögliche Fragen. Wichtig ist auch, das Gegenüber und dessen Stimme kennenzulernen. Das mag vielleicht etwas banal klingen, ist jedoch entscheidend. Es gibt dominante Typen mit lauter Stimme. Oder eher zurückhaltende Menschen, die mit leiser Stimme sprechen und nur auf direkte Fragen antworten. Darauf muss ich vorbereitet sein, um das Gespräch entsprechend gestalten zu können. Knifflig wird es, wenn zwei Experten an einer Podcast-Folge teilnehmen. Da muss ich darauf achten, dass sie sich nicht gegenseitig unterbrechen, dass der Redefluss aufrechterhalten bleibt und dass die Redeanteile in etwa gleich groß sind.

Als Hörer spürt man, dass Ihr den Podcast mit großer Leidenschaft betreut. Wie ist es Experten möglich, als Gesprächspartner dabei zu sein?

Nachdem sich L’Immo als B2B-Podcast etabliert, eine große Bekanntheit und Reichweite erzielt und einen festen Abonnentenstamm aufgebaut hat, ist er zu einem weiteren attraktiven Marketingkanal geworden. Prinzipiell gibt es für Unternehmen zwei Möglichkeiten, sich am L’Immo-Podcast zu beteiligen: Sie können ein Jingle buchen oder an einer ganzen Folge mitwirken – was viel beliebter ist. Dabei erhalten zum Beispiel Vorstandsmitglieder, Geschäftsführer, Bereichsleiter oder andere Führungskräfte die Gelegenheit, sich im Kontext des Fachthemas der jeweiligen Podcast-Folge als Thought-Leader in ihrer Zielgruppe zu positionieren und dort als Experte zu profilieren. Plakative werbliche Botschaften haben dabei jedoch nichts verloren. Es geht für unsere Gesprächspartner vielmehr darum, ihr fachliches Know-how zum Ausdruck zu bringen und ihre Meinung zu äußern. Wird es kontrovers, ist das für den Zuhörer umso aufschlussreicher und unterhaltsamer.

Worauf dürfen sich die Zuhörer der Jubiläumsfolge freuen?

Auf so Einiges. Zum ersten Mal sind wir drei Moderatoren als Gesprächspartner zu Gast. Dabei geben wir unseren Hörerinnen und Hörern einen Blick hinter die Kulissen und plaudern aus dem Nähkästchen. Wir verraten, wer unsere Lieblingsgäste waren, welche Themen uns nicht mehr loslassen, was unsere Highlights sind, in welche Fettnäpfchen wir getreten sind und über welche Anekdoten wir schmunzeln mussten. Die 100. Folge ist sehr persönlich. Wir geben viel von uns preis, der Zuhörer lernt uns von einer ganz anderen Seite kennen. Hören Sie doch mal rein. Wir freuen uns auf Sie!

Liebe Iris, wir danken Dir für das Gespräch und wünschen Euch weiterhin viel Erfolg mit L’Immo.

Iris Jachertz ist Chefredakteurin von DW Die Wohnungswirtschaft und Redaktionsleiterin von Haufe.Immobilien. Nach einer Ausbildung zur Verlagskauffrau, einer Gärtnerlehre, einem Gartenbau-Studium und einem Volontariat beim Gräfe und Unzer Verlag war Iris Jachertz in verschiedensten Positionen im journalistischen Umfeld tätig. Seit 2020 ist sie Chefredakteurin von DW Die Wohnungswirtschaft, 2021 übernahm sie zudem die Gesamtleitung der Redaktion Haufe.Immobilien. Mit großem Engagement betreut sie den L’Immo-Podcast als Moderatorin gemeinsam mit Initiator Dirk Labusch und Jörg Seifert.

Möglichkeit zur Vernetzung:
Iris Jachertz auf LinkedIn


L’Immo – der Podcast von Haufe.Immobilien 

Mit der ersten L’Immo-Folge am 9. Januar 2020 nahm die Erfolgsgeschichte ihren Lauf. Seitdem sind 100 Folgen erschienen, in denen sich alles rund um DIE Themen der Immobilienbranche gedreht hat – vom Strukturwandel und der Mobilitätswende über die Digitalisierung bis hin zum Klimaschutz. Dabei lebt der B2B-Podcast von der Begeisterung seiner Moderatoren Dirk Labusch, Chefredakteur der Immobilienwirtschaft, Iris Jachertz, Chefredakteurin von DW Die Wohnungswirtschaft, und Jörg Seifert, Chefredakteur und Managing Editor bei Immobilienwirtschaft. Mittlerweile kommt der L’Immo-Podcast auf knapp 20.000 Abonnenten, circa 29.000 Hörer sowie rund 56.000 Downloads und Streams. Die drei Top-Folgen handeln von den Themen „Provisionsteilung beim Immobilienkauf“, „Datenschutz“ und „Die Folgen des Berliner Mietendeckels“. Das zeigt, wie nah die Fachredaktion an den Themen ist, die nicht nur die Akteure der Immobilienbranche, sondern auch Mieter und Hausbesitzer beschäftigen. 


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Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers verzichtet.
Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Klaus Sturm
Klaus Sturm
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