- DOMINIK CASTILLO
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Wenn die Online Marketing Rockstars (OMR) nach Hamburg rufen, feiert die digitale Marketingwelt. Das Festival ist DAS Happening für trendbewusste Marketer. Zwei Tage Masterclasses, Topspeaker und Entertainment – die Strahlkraft des Events ist enorm. Auch inhaltlich punktet die Digital- und Marketingmesse mit Impulsen für modernes Marketing.
15. Mai 2024
Der Hype um das OMR-Festival ist auch im 14ten Jahr ungebrochen: rund 70.000 Besucher zog das Marketing-Event in diesem Jahr in die Hansestadt. Die gelungene Mischung aus fachlichem Input und Entertainment bot auch in diesem Jahr viele spannende Highlights.
In Sachen Organisation haben die Veranstalter das Konzept nahezu perfektioniert und das inhaltliche Niveau der Beiträge angehoben.
Mit Authentizität überzeugen
Unübertroffener Besuchermagnet war der Auftritt von Realitystar und Unternehmerin Kim Kardashian am ersten Messetag. Überzeugend nutzte sie ihren 45-minütigen Slot für ein Plädoyer für Authentizität. Sie vermittelte, wie ihr persönliches Credo „Authentizität ist alles“ auf Marken übertragen werden kann. Anhand ihrer Unterwäschemarke Skims und ihrer Kosmetiklinie Skkn verdeutlichte sie die Wirkungsweisen von Markenpersönlichkeit und authentischem Brand-Storytelling.
Willkommen im KI-Zeitalter
Nach wie vor stand bei vielen Keynote-Speakern die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) in das Online-Marketing stark im Fokus. Während sich der Diskurs im vergangenen Jahr noch verstärkt mit den Aspekten Datenschutz, Barrierefreiheit und den Einsatz maschinellen Lernens insgesamt befasste, waren die Diskussionen in diesem Jahr deutlich konkreter. Zahlreiche Speaker, u. a. KI-Koryphäe Sascha Lobo, diskutierten in ihren Vorträgen die transformative Kraft von AI-Tools in der Kampagnenautomatisierung und Kundenanalyse #KnowYourAudience und beleuchteten, wie gut Deutschland für die KI-Transformation gewappnet ist.
Neue Wege in der Zielgruppenansprache
Mit Spannung erwartet, wird jedes Jahr auch die Keynote des Veranstalters. In Ihrem Vortrag „State of the German Internet“ befassten sich Philipp Westermeyer und Roland Eisenbrand ebenfalls intensiv mit dem Thema Zielgruppe #ZielgruppenErreichen.
Sie beleuchteten den Trend Leftfield-Marketing. Der Slangbegriff „Leftfield“ steht für untypische, ungewöhnliche, unerwartete Dinge. Übertragen auf Marketingstrategien bedeutet das, das Naheliegende hinter sich zu lassen und sich mutig auch auf Wege außerhalb der ausgetretenen Pfade zu wagen.
Konkret: Randgruppen und Special-Interest-Phänomene rücken in den Vordergrund und geben Kampagnen ein unverwechselbares Gesicht. Die stark zielgruppenspezifischen Kampagnen überzeugen durch überraschende und ungewöhnliche Ideen, die im Gedächtnis bleiben. Wenn Rap-Koch Giuseppe Moi (@gio1neun) etwa mit Netto kooperiert, generiert das Aufmerksamkeit und sorgt für enorme virale Reichweite. Diese Form von Influencer-Marketing lässt sich auch auf den B2B-Bereich übertragen.
Mehr Mut und positives Mindset
Mut war ebenfalls das zentrale Thema verschiedener weiterer Speaker: Der Vortrag von Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck war ein Einschwören auf mehr Miteinander und eine Fokussierung auf das Positive. Wichtig sei, sich nicht von Rückschlägen, Kritik und Problemen unterkriegen lassen, sondern mutig nach vorn zu blicken. Dieses Mindset sieht der Politiker auch als Erfolgsgarant für Startups und Mittelständler.
Ähnlich motivierenden und inspirierenden Tenor hatte auch die Fragerunde „Female Founders“ in der vier weibliche CEOs renommierter Unternehmen Frage und Antwort standen. Verena Pausder (FC Viktoria Berlin), Lea-Sophie Cramer (Ten More In), Kati Ernst (ooia), Delia Lachance (Westwing) berichteten vom Gründen und Investieren, vom Führen und Wachsen und davon, dass aller Anfang schwer ist, es sich aber lohne, bei allen Höhen und Tiefen den Mut nicht zu verlieren.
Wohin geht der Trend im Jahr 2024?
Wenn es darum geht, Branchentrends frühzeitig zu erkennen und treffsichere Prognosen für den Marketing- und Tech-Bereich aufzustellen, kommt man an Scott Galloway nicht vorbei. Die Prophezeiungen des Marketing-Professors (NYU Stern School of Business) haben es in sich. Für 2024 verweist der Digitalexperte auf den Wachstumsmarkt Indien: „Indien ist das neue China“, so Galloway. In Indien sieht er einen sehr großen und populären Markt, viel Potential, eine hervorragende regionale Lage aber vor allem eine große Affinität für Tech-Themen und Digitalität. Laut Galloway bleibt es daher sehr lohnend und spannend, zu beobachten, wie sich dieser Markt technologisch entwickelt.
OMR-Fazit
Die OMR hat längst ihren berechtigten Platz in der digitalen Marketingwelt gefunden. Das lebhafte, bunte und schrille Format bewies einmal mehr, dass Wissensvermittlung nicht Synonym zu fade und trocken sein muss. Die Einbindung von Politikern und Größen aus TV und Social Media rückt die Veranstaltung mehr und mehr in die Mitte der Gesellschaft und unterstreicht die Relevanz digitaler Themen insgesamt.
Der B2B-Bereich ist nach wie vor etwas unterrepräsentiert und B2B-Marketer müssen eine entsprechende Transferleistung selbst erbringen. Hier wäre eine Ausweitung der Inhalte in den kommenden Jahren wünschenswert.
„Ich habe viele wertvolle Eindrücke und Impulse auf der OMR 2024 gesammelt. Veranstaltungen wie diese helfen uns, unser Angebot bei Haufe immer am Puls der Zeit zu halten und unser Portfolio stetig weiterzuentwickeln. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen direkt in unsere Sortimentsentwicklung- und gestaltung.“
Whitney Johnson, Leitung Marketing & Media Performance, Haufe.Group
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