- DOMINIK CASTILLO
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Nach der DMEXCO ist vor der DMEXCO. Bislang mag das zutreffend gewesen sein. Dieses Jahr gewinnt man allerdings den Eindruck, dass sich etwas geändert hat, dass sich hinter dem Veranstaltungsmotto „#TrustInYou“ tatsächlich mehr verbirgt als eine plakative, schön klingende Aussage ohne Inhalt.
16. September 2019
In seinem provokanten Vortrag stellte Roger McNamee, Facebook-Investor und früherer Berater Marc Zuckerbergs, die Tech-Giganten Google und Facebook öffentlich an den Pranger. Er appellierte an die Zuhörer: „Diese Leute sind nicht eure Freunde!“ Seine Aussage ist umso bemerkenswerter, da die Messestände der beiden Unternehmen nicht einmal 100 Meter vom Rednerpult entfernt waren. Im Zentrum seiner Kritik stand die Behauptung, die Internet-Riesen würden „über die Zahl der gesehenen Werbungen und ihrer Zielgruppe lügen“. Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt auch Werbe-Urgestein Thomas Koch. Vor dem Hintergrund des diesjährigen Mottos sei McNamees Bestseller „Zucked – Waking Up to the Facebook Catastrophe“ eine unbedingte Pflichtlektüre für jeden DMEXCO-Besucher. Für Koch steht fest: Wer einem Referenten wie McNamee im wahrsten Sinne des Wortes eine Bühne gibt, will eine echte Diskussion über die digitale Zukunft anregen. Höchste Eisenbahn, wenn man bedenkt, dass die ePrivacy-Verordnung wohl 2020 wirksam werden wird. Und dann wird es Google und Facebook, wie wir sie bisher kennen, nicht mehr geben. Denn die ePVO sagt Cookies und einem unregulierten Datensammeln den Kampf an. Darum ist es für Thomas Koch höchste Zeit, sich endlich ernsthaft mit dem Thema Vertrauen auseinanderzusetzen und sich aus der Abhängigkeit der GAFA zu befreien.
In eine ganz ähnliche Richtung argumentierte auch Jason Rose, Chief Marketing Officer von SAP Customer Experience. Für ihn bildet Vertrauen die Basis jeglicher Beziehungen. Jeder Mensch strebe nach Vertrauen – vom Privatleben über den beruflichen Alltag bis hin zu den Marken, die man bevorzuge. Diese Aussage unterstrich er mit einer interessanten Zahl: 81 Prozent der Verbraucher weltweit erachten das Vertrauen in eine Marke als maßgeblich für eine Kaufentscheidung. Darum seien Marken und Unternehmen gefordert, ihren Kunden vertrauenswürdige, personalisierte und vernetzte Erfahrungen zu verschaffen, die einen wirklichen Mehrwert bieten. Das gelinge, indem sie ihre Wünsche verstehen und erfüllen – in allen Kanälen: von der Identifikation relevanter Touchpoints bis hin zur ausdrücklichen Zustimmung der Konsumenten, personenbezogene Daten aus diesen Quellen sammeln zu dürfen. Der Einschätzung Jason Roses können wir uns nur anschließen. Auch im Hinblick auf die ePVO ist es unerlässlich, Vertrauen aufzubauen. Denn Verbraucher werden nur vertrauenswürdigen Anbietern gestatten, ihre sensiblen Daten zu verarbeiten – was wiederum die Grundlage für eine hochgradig personalisierte Customer-Journey darstellt.
Mit einer begeisternden Kundenreise untrennbar verbunden ist die Werbewirkung. Unter welchen Voraussetzungen Werbung am besten wirkt, haben wir gemeinsam mit der Business Advertising GmbH im Rahmen der Studie „Ziemlich beste Freunde: Umfeld und Werbewirkung“ untersucht. Unser neuer Zusammenschluss zur B2B Media Alliance feierte auf der DMEXCO Premiere. In direkter Nachbarschaft zum Stand der Ad Alliance in der Vermarkterhalle konnten wir uns über regen Zulauf freuen. „Sowohl die B2B Media Alliance als auch die Studie sind auf sehr gute Resonanz gestoßen“, freut sich Christian A. Schmitt, Director Media Sales der Haufe Group. „Als offizieller Treffpunkt der Deutschen Fachpresse war unser Stand der zentrale Treffpunkt für Interessierte aus dem Media-Bereich. Hier sind B2B-Marketer, Media-Agenturen und B2B-Publisher nicht nur zusammen-, sondern auch ins Gespräch gekommen.“
Weitere Informationen zu den kommenden Veranstaltungen der Deutschen Fachpresse finden Sie unter www.deutsche-fachpresse.de.
Warum Google, Facebook und Konsorten vertrauenswürdigen Anbietern gegenüber das Nachsehen haben werden, erfahren Sie in unserem Leitfaden: ePrivacy-Verordnung. Wie können werbetreibende Unternehmen B2B-Entscheider zukünftig erreichen?